Timo-Ralf Sander
NORDDEUTSCHLAND VON OBEN - ICH WERDE PILOT!
Der Traum vom Fliegen... Manchmal kann einer dieser Kindheitsträume wahr werden. Auch bei mir war es so, dass ich schon als Kind immer Pilot werden wollte. Am Ende kam dann aber alles ganz anders. Doch der Reihe nach...
Bei mir hat alles im Alter von 10 Jahren mit dem Microsoft Flight Simulator 98 begonnen. Schon damals, mit 200MHz und 64MB Arbeitsspeicher war es möglich, ein Flugzeug am Computer zu fliegen. Richtig ernst wurde es dann mit dem Flight Simulator 2004 bzw. Flight Simulator X. Denn mit genau diesen Versionen kamen die ersten virtuellen Cockpits und ich bekam den Eindruck, "mittendrin" zu sein. Als im Jahr 2020 dann der Flight Simulator 2020 auf den Markt kam, war es möglich, mit einer VR-Brille quasi "direkt im Cockpit" zu sitzen. Ab hier begann ich, mich mit der Theorie der einzelnen Systeme und den Regeln der Luftfahrt zu beschäftigen, um eine Cessna C172 oder auch Airbus A320 einigermaßen korrekt bedienen zu können. Denn, ich wollte Fliegen!
Was aber hat eine Pilotenlizenz mit der Reisefotografie zu tun? Nun, Norddeutschland von Oben wird ein neues Thema sein. Es wird Eindrücke und Fotos von Orten geben, welche die meisten Leute i.d.R. niemals sehen werden. Cuxhaven, der Hafen von Bremerhaven, Hamburg, das eigene Haus aus der Luft... Alles Dinge, die aus der Luft betrachtet vielleicht noch ein Stück interessanter sein werden.
Flight Simulator 2020
Weiter oben habe ich bereits geschrieben, dass ich viel im Flight Simulator 2020 (https://www.xbox.com/de-DE/games/microsoft-flight-simulator) fliege. Bereits dort hinterlässt die virtuelle Welt einen beachtlichen Eindruck! Erst gestern bin ich mit einem A320 von Hamburg (EDDH) nach München (EDDM) geflogen. Über eine Stunde, in einer völlig anderen Welt! Jedes Mal wenn ich die VR-Brille vom Kopf nehme, muss ich für einen kurzen Moment realisieren, dass ich eigentlich in meinem Büro und nicht in einem Flugzeug sitze. Natürlich funktioniert das Fliegen im Flight Simulator auch ohne eine VR-Brille, ganz normal am Monitor. Doch das Spielerlebnis ist nicht vergleichbar. Für viele Hobbypiloten ist der Flight Simulator 2020 mittlerweile eine Alternative zum echten Fliegen und in den meisten Fällen günstig umzusetzen.
Was aber brauchst Du, wenn Du am Computer mit einer VR-Brille fliegen möchtest? Nun, mir persönlich ist aufgefallen, dass sich viele User in diversen Foren teilweise "verrückt" machen, was die benötigte Hardware betrifft. Was Du nicht brauchst, ist ein 2000€ teuren Computer mit 64GB Arbeitsspeicher und 2TB Festplattenspeicher. Mein eigenes System hat etwas mehr als 1100€ gekostet. Hier kommen dann noch Kosten für den Monitor, Controller und VR-Brille hinzu. Als VR-Brille kann ich Dir die "HP Reverb G2" (https://www.hp.com/de-de/vr/reverb-g2-vr-headset.html) empfehlen. Die Reverb G2 ist die meistverkaufte VR-Brille in Verbindung mit dem Flight Simulator 2020. Alternativ gibt es noch die META Quest 3 (https://www.meta.com/de/quest/quest-3/) und PICO 3 NEO (https://www.picoxr.com/de/products/neo3-link) bzw. PICO 4 (https://www.picoxr.com/de/products/pico4). Die Reverb G2 hat 2 wichtige Vorteile gegenüber allen anderen VR-Brillen. Und zwar wird sie über den Display-Port der Grafikkarte angeschlossen, sodass das Bildmaterial nicht neu verrechnet werden muss. Außerdem ist eine durchgehende Stromversorgung vorhanden. Die meisten VR-Brillen werden nämlich über USB-3 angeschlossen und haben einen integrierten Akku, der für 2-3 Flugstunden reicht.
Doch eine Sache darfst Du weiterhin nicht vergessen: VR ist immer ein Kompromiss zwischen Bildqualität und Spielerlebnis! Und genau wegen diesem Kompromiss habe ich mich für einen Computer der Mittelklasse entschieden:
Prozessor: AMD Ryzen 5 5800X
Arbeitsspeicher: 32GB
Festplatte: 512GB (SSD)
Grafikkarte: NVIDIA GeForce RTX 4060Ti
Falls Du keine Ahnung vom Zusammenbau eines Computers hast, empfehle ich Dir hier 2 verschiedene PC-Systeme:
Für Full-HD/Mittelklasse: https://www.dubaro.de/GAMING-PC/PCGH-Ratgeber-PC-Empfehlungen/PCGH-Ratgeber-PC-1200-Edition::5404.html
Für 4K/High-End: https://www.dubaro.de/GAMING-PC/PCGH-Ratgeber-PC-Empfehlungen/PCGH-Ratgeber-PC-3400-Edition::4789.html
Weiter geht es mit Maus und Tastatur. Diese kosten nur wenige Euro. Auch mein Monitor mit 24" in Full-HD-Auflösung hat weniger als 100€ gekostet. Diesen brauche ich eben nur, um den Computer bedienen, aber nicht, um Fliegen zu können. Deshalb ist mir die Auflösung relativ egal. Am Ende bleibt noch das ewige Thema mit der "teuren" Grafikkarte. Warum ich mich für die Mittelklasse (z.B. RTX 3060Ti bzw. RTX 4060Ti) und nicht High-End-Klasse (z.B. RTX 3090 bzw. RTX 4090) entschieden habe, ist einfach!
Die RTX 4060Ti hat mich ca. 450€ gekostet. Eine RTX 4090 kostet mich weit mehr als 1500€. Mit meinem System kann ich alle Einstellungen auf "Ultra" setzen und ohne Ruckler am Monitor in Full-HD-Auflösung fliegen. Mit der VR-Brille geht das natürlich nicht. Hier muss ich das Preset "Hoch" nutzen und dann einige für mich wichtige Regler auf "Ultra" setzen. Aber, wie bereits geschrieben, ist das VR-Spielerlebnis immer ein Kompromiss. Aus diesem Grund bin ich auch dazu übergegangen, das Preset "Mittel" zu nutzen. Im Nachgang habe ich dann die für mich wichtigen Regler für Gebäude, Deteilgenauigkeit von Objekten und dem Terrain, Texturauflösung und Wolken auf "Ultra" gesetzt. Einen Unterschied in der Bildqualität konnte ich bisher noch nicht feststellen. Allerdings kann ich im VR-Modus ohne Ruckler mit ausreichender Leistungsreserve fliegen. Doch woran liegt das? Eine VR-Brille ist von der Bildqualität deutlich schlechter als ein Monitor. Die hohe Bildqualität vom Preset "Ultra" sehe ich also gar nicht. Wichtig ist hier, dass ich Gebäude, Wolken und die Bodentexturen in möglichst hoher Qualität habe. Denn das sind die Dinge, die ich in der Luft sehe und für die Navigation im Sichtflug benötige.
Abschließend ist gesagt, dass der Flight Simulator 2020 eine Alternative zum echten Fliegen darstellen kann, auch wenn natürlich die äußeren Einwirkungen auf den Körper fehlen. Das Gefühl von Thermik kann leider durch keine Simulation ersetzt werden...
Die Unterschiede einer Pilotenlizenz
Wer sich ernsthaft mit dem Thema beschäftigt und Pilot werden möchte, wird schnell zu dem Ergebnis kommen, dass es verschiedene Lizenzen gibt. In diesem Abschnitt möchte ich Dir einen kurzen Überblick geben, wo die Unterschiede der einzelnen Lizenzen liegen.
| Segelflug | UL | LAPL | PPL |
Mindestalter | 14 Jahre | 16 Jahre | 16 Jahre | 16 Jahre |
Kosten | 2500€ - 3000€ | 5500€ - 7000€ | 7500€ - 9000€ | 9500€ - 11.000€ |
Charterkosten | 25€ - 35€ | 90€ - 100€ | 150€ - 200€ | 150€ - 300€ |
Abfluggewicht | Max. 800KG | Max. 600KG | Max. 2000KG | Unbegrenzt |
Passagiere | Max. 1 | Max. 1 | Max. 3 | Unbegrenzt |
Gültigkeit | Weltweit | National | Europa | Weltweit |
Erweiterungen | - | - | VFR-Nacht | VFR-Nacht + IFR |
Der Überblick macht deutlich, dass es große Unterschiede bzgl. der Ausbildungskosten gibt. Die von mir genannten Preise beziehen sich i.d.R. auf einen Flugverein. Solltest Du Dich für eine Flugschule entscheiden, so musst Du mit höheren Kosten rechnen. Viel interessanter als die Ausbildungskosten sind ich hier allerdings die Kosten für das Flugzeug. Auf der einen Seite hast Du natürlich die Möglichkeit, Dir ein Flugzeug auszuleihen. Hier spricht man vom so genannten "Chartern". Sicherlich wirst Du aber einem Flugverein in deiner Region beitreten. Denn Flugvereine haben i.d.R. mehrere Flugzeuge vor Ort. Doch auch hier wirst Du entsprechend deiner Lizenz Unterschiede im Preis feststellen. Jede Stunde, die du im Flugzeug verbringst, muss natürlich bezahlt werden! Eine Cessna C172, die Du mit einer LAPL-Lizenz fliegen darfst, hat einen höheren Stundenpreis, als eine Ikarus C42 oder VL-3 in der UL-Klasse. Das "Gefühl vom Fliegen" ist ähnlich, der Stundenpreis jedoch ca. 50€ geringer.
Eine falsche Vorstellung vom Fliegen
Manchmal glaube ich, dass viele Leute eine falsche Vorstellung vom Fliegen haben. Ganz oft höre ich, dass Flugschulen und Flugvereine zur PPL (Privat-Piloten-Lizenz) raten. Die PPL bietet von allen Lizenzen im Hobbybereich die meisten Möglichkeiten und ist zugleich die teuerste Lizenz. Ich denke, dass ich mich nicht zu weit aus dem Fenster lehne wenn ich behaupte, dass ein Großteil der Piloten im Hobbybereich diese Lizenz gar nicht braucht. Wenn Du mindestens 2 der folgenden Fragen mit "Nein" beantworten kannst, wird die PPL nicht das Richtige für Dich sein. Überlege Dir stattdessen, ob die LAPL (Leichtflugzeug-Piloten-Lizenz) oder UL (Ultraleicht-Lizenz) das Richtige für Dich ist. Also, los geht´s:
Frage 1: Fliegst Du mit DEINEM Flugzeug in den Urlaub?
Frage 2: Fliegst Du regelmäßig mit mehr als 3 Passagieren?
Frage 3: Fliegst Du bei schlechtem Wetter oder in der Nacht?
Die Antwort zur Frage 1: Mit der PPL kannst Du selbst in den Urlaub fliegen. Aber, lohnt sich das? Lohnt es sich, als Familie vom heimischen Flugplatz nach Helgoland, Kroatien oder Sylt zu fliegen? Helgoland und Sylt vielleicht schon, aber Kroatien ist viel zu weit. Und das nicht einmal wegen der Kilometer, sondern eher wegen der Zeit. Denn auch das Flugzeug vom Flugverein will bezahlt werden. Von Bremen nach Kroatien sind es mit dem Flugzeug etwa 1000km. Bei einer Reisefluggeschwindigkeit von ca. 180km/h wirst Du 5,5 Stunden benötigen. Eine Cessna C172 kostet im Durchschnitt 165€ pro Stunde. Na, viel Spaß! Weiter geht es also nach Sylt. 5 Tage Urlaub?! Eine Stunde Flugzeit für den Hinflug, sowie eine Stunde Flugzeit für den Rückflug. Von den Kosten ist das völlig in Ordnung. Aber ob dein Flugverein das auch so sieht? Denn während das Flugzeug quasi 5 Tage auf Sylt auf den Rückflug wartet, hätte es von einem anderen Vereinsmitglied geflogen werden können und dem Flugverein Geld eingebracht.
Die Antwort zur Frage 2: Die LAPL hat mindestens 2000€ günstigere Ausbildungskosten. Du kannst maximal 3 Passagiere mitnehmen. Und diese 3 Passagiere musst Du erst einmal finden! Aus Erfahrung kann ich Dir sagen, dass Du in den meisten Fällen alleine fliegen wirst. Eventuell hast Du 2-3x im Jahr einen Passagier, aber auf gar keinen Fall regelmäßig mehr als 3. Somit lohnt sich der Aufpreis zur PPL bzgl. der Passagiere eher nicht.
Die Antwort zur Frage 3: Doch wie sieht es mit dem schlechten Wetter in Norddeutschland aus? Die Sache mit dem schlechten Wetter lasse ich erst einmal unbeachtet. Denn hier geht es nämlich bzgl. schlechtes Wetter um den Instrumentenflug (IFR). Wenn du im Cockpit also nichts mehr siehst, weil überall Nebel, Regen oder Wolken sind, musst Du ausschließlich nach den Instrumenten fliegen. Hierfür brauchst Du eine Zusatzausbildung, die Du nur mit der PPL machen kannst. Allerdings ist die Frage ob es sinnvoll ist, bei so schlechtem Wetter überhaupt zu Fliegen. Schließlich möchtest Du etwas von der Welt dort oben sehen und nicht nur die "graue Suppe" bewundern. Doch wie sieht es mit einem Nachtflug aus? Die Welt von oben bei Nacht, wer möchte so etwas nicht sehen?! Auch hier ist die Frage, wie oft Du tatsächlich in der Nacht fliegen wirst. Ich bin mir sicher, Du wirst die Antwort bereits kennen! Das eigentliche Problem bei einem Nachtflug ist meistens Dein eigener Flugplatz. Mal eben vom heimischen Flugplatz nach Hamburg oder einem anderen Verkehrsflughafen klingt doch eigentlich ganz interessant. Das Problem wird sein, dass Dein heimischer Flugplatz wahrscheinlich zu den sogenannten "Unkontrollierten" gehören wird. Unkontrolliert deshalb, weil der Flugplatz nicht rund um die Uhr besetzt sein wird. Es ist eben "nur ein Flugverein". Eventuell aber kannst Du im Herbst bei Sonnenuntergang abfliegen und dann in der Dunkelheit z.B. in Hamburg landen. Auf diese Art und Weise kann man Hamburg bei Nacht vom eigenen Flugzeug aus erleben, eine Nacht im Hotel verbringen und den nächsten Tag mit Sightseeing und dem Rückflug abschließen. Das Alles geht aber auch wunderbar mit der LAPL!
Die Ultraleicht-Lizenz
Nun wird es interessant! Denn ich habe mich weder für die PPL, noch für die LAPL entschieden. Irgendwann im Oktober bin ich mal zu einem UL-Flugverein gefahren um selbst herauszufinden, ob Ultraleichtflugzeuge tatsächlich klapprige, mit Folie überzogene "Spielzeuge" sind, die maximal 100km/h schnell fliegen können. Bereits vom Parkplatz aus sah ich eine Art Cessna im Landeanflug. Auf der Landebahn sah ich dann, dass es gar keine Cessna, sondern eine Ikarus C42 war. Diese hat etwas Ähnlichkeit zur Cessna C152, also der kleinsten Cessna.
Bei meinem Besuch im Flugverein habe ich dann gelernt, dass Ultraleichtflugzeuge die Echo-Klasse (Cessna etc.) mittlerweile überholt haben. Sie sind moderner, sparsamer im Verbrauch und kostengünstiger im Unterhalt. Vom technischen Aufbau her sind Ultraleichtflugzeuge etwas anders. Man wird z.B. keinen Autopiloten finden. Und auch bei schlechtem Wetter ist das Fliegen aufgrund des geringen Abfluggewichts von maximal 600KG etwas "holpriger". Doch der für mich größte Vorteil am UL-Fliegen ist, dass mich das Flugzeug pro Stunde deutlich weniger kostet, als ein Flugzeug der Echo-Klasse und ich somit eine höhere Stundenanzahl im Jahr fliegen kann. Denn was nützt es mir, wenn ich zwar die PPL habe, mir dann aber das Geld für das Flugzeug fehlt. Und 3 Flugstunden im Monat sind nicht besonders viel, um Erfahrung und vor allem Sicherheit zu bekommen.
3 Flugstunden bedeuten in meinem Fall, dass ich 2-3 Platzrunden fliege. Hierbei kann ich Routine und Sicherheit für Start und Landung bekommen. Dann mache ich noch einen Rundflug über Hamburg oder Helgoland, um z.B. Erfahrung und Sicherheit im Bereich (Funk)Navigation zu bekommen. 3 Flugstunden bedeuten in der Echo-Klasse mit PPL bzw. LAPL also ca. 500€ und in der UL-Klasse nur ca. 280€. Wenn ich mir nur regelmäßig 2 Sonntage im Monat Zeit nehme, je 2-3 Stunden zu fliegen, dann brauche ich nicht lange überlegen, für welche Pilotenlizenz ich mich entscheide!
Der Segelflug als Alternative
Das Fliegen mit einem Segelflugzeug kann man nicht mit dem Motorflug vergleichen. Segelfliegen ist... anders... besser...
Die Ausbildung für den Segelflug kostet deutlich weniger als alle anderen Lizenzen. Außerdem sind die Kosten für das Flugzeug schon fast ein Witz! Dafür bist Du beim Segelfliegen vom Wetter abhängig und brauchst darüber hinaus viel Zeit. Ganz am Anfang wollte ich aufgrund der Gesamtkosten eigentlich die Ausbildung zum Segelflug absolvieren. Ganz den Motto, dass ich einfach nur etwas fliegen und die Welt von oben sehen möchte. Dann ist mir aber relativ schnell bewusst geworden, dass zwar die Kosten für Ausbildung und Flugzeug sehr gering sind, dafür der Faktor Zeit um so höher ist. Segelfliegen ist ein Mannschaftssport! Manchmal wirst Du zum Flugplatz kommen und nicht fliegen können, weil Du Bodendienste leisten musst. Schließlich muss ein Segelflugzeug ja irgendwie in die Luft kommen. Mittlerweile weiß ich, dass Segelfliegen nur etwas für Leute mit extrem viel Zeit ist. Zwar gibt es auch Segelflugzeuge mit Elektromotoren, aber die Meisten davon haben nur eine kleine Heimkehrhilfe und nicht den größeren Elektromotor, um eigenständig Starten zu können.
Fotografieren aus dem Flugzeug
Los geht es mit dem Thema Fotografie. Die Frage ist, welche Ausrüstung Du in der Luft benötigst, um möglichst gute Fotos zu machen. Nun, in erster Linie lege ich Dir eine kleine Kamera ans Herz! Es macht wenig Sinn, im Cockpit eine Vollformatkamera mit einem 150-600mm Teleobjektiv zu haben. Tatsächlich bietet sich hier eine GoPro oder Insta360 an. Diese sind klein und können fast überall montiert werden. Da ich aber eher auf "richtige Kameras" stehe, nehme ich meine Fuji X-T5 auch überall mit, wo es nur geht. Oben in der Luft möchte ich gerne mit einem Ultraweitwinkel (ab 16mm) fotografieren, da ich im Vordergrund immer etwas vom Cockpit sehen möchte. Speziell für diesen Fall habe ich mein Samyang 12mm f/2 mit manuellem Fokus. Die Kamera liegt einfach auf dem Sitz vom Co-Piloten und ist immer griffbereit, ohne dass ich etwas einstellen muss. Der Fokus steht auf Unendlich und aufgrund der Brennweite (18mm bei APS-C) ist auch alles scharf abgebildet. Ungern möchte ich mich in der Luft auch noch mit dem Autofokus beschäftigen. Das lenkt ab und bringt viele Risiken mit sich! Ein Polfilter ist dabei immer drauf. Denn die Spiegelungen dort oben sind nicht immer wenig. Durch den Einsatz des Polfilters können Spiegelungen oft deutlich reduziert werden. Außerdem wird die blaue Farbe vom Himmel kräftiger dargestellt.
Alternativ kannst Du aber auch ein Reisezoom mit klassischen 24-105mm nutzen. Es muss dabei keine teuere Version mit einer 2.8er Blende sein. In den meisten Fälle blende ich auf f/5.6 ab, da das Licht dort oben viel heller ist, als am Boden. Ein 24-105mm Objektiv ist natürlich deutlich größer als mein Samyang, dafür bietet es aber auch deutlich mehr Flexibilität für Motive, die etwas weiter entfernt sind oder, um Detailaufnahmen anzufertigen. Sofern Du eine kleine Fototasche/Hüfttasche hast, kannst Du beide Objektivarten hineinpacken und sofern nötig, ohne Aufwand wechseln. Solch kleine Taschen passen ebenfalls gut auf den Sitz vom Co-Piloten und liegen deshalb immer griffbereit.
Ich hoffe, Dir einen kleinen Einblick in eine neue Welt der Fotografie geben zu können. Vielleicht bist Du selbst ja auch Pilot oder hattest schon einmal die Möglichkeit, aus einem Flugzeug heraus zu fotografieren. Schreibe mir Deine Erfahrungen gerne in einen Kommentar!